„Jemand, der es ernst meint“: CSU kürt Polizeibeamten zum Bürgermeisterkandidaten

Quel­le: Isar-Loi­sach­bo­te On­line, 19.09.2025, 16:45 Uhr

Der CSU-Orts­ver­band Mün­sing hat sei­nen Bür­ger­meis­ter­kan­di­da­ten no­mi­niert – 100 Pro­zent der ab­ge­ge­be­nen Stim­men fie­len auf Ma­nu­el Seltier.

Links: Wahl­lei­ter und CSU-Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter Tho­mas Holz, Rechts: Ma­nu­el Seltier

Mün­sing – Mit al­len 14 Stim­men der an­we­sen­den 14 CSU-Mit­glie­der wur­de Ma­nu­el Sel­tier am Don­ners­tag­abend zum Bür­ger­meis­ter­kan­di­da­ten der Mün­sin­ger CSU ge­wählt. Das In­ter­es­se an der Auf­stel­lungs­ver­samm­lung war groß. Et­wa 50 wei­te­re Bür­ge­rin­nen und Bür­ger wa­ren ins De­gern­dor­fer Ver­ei­ne­heim ge­kom­men. Der 48-jäh­ri­ge Po­li­zei­haupt­kom­mis­sar tritt wie be­rich­tet als Par­tei­frei­er für die CSU an.

Er ist der ers­te Kan­di­dat in der See­ge­mein­de, der of­fi­zi­ell no­mi­niert wur­de. Amts­in­ha­ber Mi­cha­el Grasl (Freie Wäh­ler) hört nächs­tes Jahr auf. Als pro­mi­nen­ten Wahl­lei­ter konn­te der Orts­ver­band un­ter der Lei­tung von Ro­bert Uh­le den CSU-Kreis­vor­sit­zen­den und Land­rats­kan­di­da­ten Tho­mas Holz gewinnen.

„Jemand, der es ernst meint“: CSU kürt Polizeibeamten zum Bürgermeisterkandidaten

„Aha, ein Po­li­zist. Brau­chen wir das?“ Das mö­ge sich man­cher fra­gen, be­gann Ma­nu­el Sel­tier sei­ne Vor­stel­lungs­re­de. Doch die Ei­gen­schaf­ten ei­nes gu­ten Po­li­zei­be­am­ten könn­ten auch ei­nem Ge­mein­de­ober­haupt nicht scha­den, fin­det er: Ge­rad­li­nig­keit und Kor­rekt­heit, ein aus­ge­präg­ter Ge­rech­tig­keits­sinn, die Fä­hig­keit, schwie­ri­ge Si­tua­tio­nen ein­zu­schät­zen und zu meis­tern so­wie die Er­fah­rung im Um­gang mit Men­schen. „Ich möch­te auch als Bür­ger­meis­ter eu­er Part­ner sein“, sag­te Sel­tier und ern­te­te da­für Ap­plaus. Der ver­hei­ra­te­te Fa­mi­li­en­va­ter be­schrieb sich als ei­nen, „der zu­hört, der ein­be­zieht, der Ent­schei­dun­gen trifft“, als ei­nen „An­pa­cker“. Sym­pa­thisch, dass der Be­wer­ber nur po­si­tiv über den am­tie­ren­den Rat­haus­chef Mi­cha­el Grasl sprach, mit dem er vor al­lem in den ver­gan­ge­nen Mo­na­ten viel zu tun hat­te. Sel­tier ist da­bei, eh­ren­amt­lich ei­ne Chro­nik über De­gern­dorf zu erstellen.

Grasl ha­be Gro­ßes voll­bracht wäh­rend sei­ner 20-jäh­ri­gen Amts­zeit, mein­te Sel­tier lo­bend über den Mann, den er be­er­ben möch­te. Doch auch in Zu­kunft war­te­ten ei­ni­ge Her­aus­for­de­run­gen. Der De­gern­dor­fer nann­te si­che­re Stra­ßen, schnel­les In­ter­net, ei­ne sta­bi­le Wirt­schaft, Wohn­raum für Ein­hei­mi­sche und die Be­treu­ung von Se­nio­ren als wich­ti­ge Punkte.

Die Land­wirt­schaft wol­le er stär­ken, die En­er­gie­wen­de „mit Au­gen­maß“ an­ge­hen. Der hei­mat- und ge­schichts­in­ter­es­sier­te Strei­fen­dienst­be­am­te be­zeich­ne­te sich als glei­cher­ma­ßen tra­di­ti­ons­be­wusst und zukunftsfähig.

Ich möch­te auch als Bür­ger­meis­ter eu­er Part­ner sein.

– Ma­nu­el Seltier –

„Da steht je­mand vor euch, der es ernst meint“, sag­te Holz nach Sel­tiers Vor­stel­lung. Der wur­de nach sei­ner ein­stim­mi­gen No­mi­nie­rung als ers­tes von Ehe­frau Ni­co­le um­armt. Sie ist CSU-Mit­glied, wäh­rend ihr Mann sich ei­nen Bei­tritt zwar vor­stel­len kann, bis zur Wahl je­doch par­tei­los blei­ben möchte. 

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„Ich tei­le ganz klar die Wer­te der Par­tei. In ers­ter Li­nie möch­te ich aber als Bür­ger von Mün­sing ge­se­hen wer­den“, sagt er. Der Orts­ver­band be­schloss, den Be­wer­ber mit 3000 Eu­ro aus der Par­tei­kas­se im Wahl­kampf zu un­ter­stüt­zen. Zu­letzt hat­te die CSU 2005 Hu­bert Kühn ins Ren­nen um den Chef­ses­sel im Mün­sin­ger Rat­haus ge­schickt. Franz Ertl war von 1996 bis 2004 der letz­te CSU-Bür­ger­meis­ter gewesen. 

Link zur Ori­gi­nal­ar­ti­kel im Isar-Loi­sach­bo­ten:„Je­mand, der es ernst meint“